Max Liebermann zum 175. Geburtstag - Hörspiel für rbb Kultur Radio

rbbKultur Hörspiel:

WIE SICH ALLES VERDICHTET IN BLUMEN

Die letzten Jahre Max Liebermanns und seiner Frau Martha: Bilder des Gartens in Wannsee, der Vegetation, der Familie – aber da ist auch die wachsende Bedrohung durch die Nationalsozialisten.

Er war nicht nur der deutsche Impressionist schlechthin, sondern lange Jahre auch Kopf der Berliner Secession, Ehrenbürger Berlins und schließlich von 1920 bis 1933 Präsident der Berliner Akademie der Künste: Max Liebermann. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten ließ ihn jäh aus dem "schönen Traum der Assimilierung" erwachen. "Ick kann jar nich soville fressen, wie ick kotzen möchte," sagte er angesichts der SA-Aufmärsche vor dem Brandenburger Tor, die er aus dem Fenster seines dortigen Hauses mitanschauen musste. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Liebermann zurückgezogen vor allem in seinem Gartenhaus am Wannsee. Die Bilder seiner Familie und des Gartens wurden sein stilles Spätwerk.”

Von Ruth Johanna Benrath

Mit Hanns Zischler, Martina Gedeck und Veronika Bachfischer
Musik und Regie: Ulrike Haage
Produktion rbb/DLF 2022

Zitate:

“Ich habe während meines langen Lebens mit all meinen Kräften der deutschen Kultur zu dienen gesucht. Nach meiner Überzeugung hat Kunst weder mit Politik noch mit Abstammung etwas zu tun, ich kann daher der Preußischen Akademie der Künste nicht länger angehören” -Max Liebermann

“Birken und der See voller Segelboote. Schaut man genau hin, leuchten zwei Figuren am Ufer auf, zwei Striche, unterschiedlich groß, Frau und Kind, ganz in Weiß. Zwei gelbe Tupfer ihre Sonnenhüte.” -Ruth Johanna Benrath